Psychogeographie

Aus Anlass von Carl Gustav Jungs 150. Geburtstag im Juli 2025 soll Jungs Denken und die topografische Nähe der Eranos-Stiftung die Inspiration für eine literarisch, philosophische und künstlerische «Psychogeographie» sein.

Im Anschluss an die Spurensuche des Surrealisten Louis Aragon in den Passagen und Banlieues von Paris (Der Bauer von Paris) soll der Einfluss der Landschaft und der Städte auf die Psyche unter dem Begriff «Psychogeographie» erkunden. Das haben die Pariser Situationisten im Vorfeld von 68 betrieben und es ist in den letzten Jahren nicht zuletzt in der Kunstwelt ein neuer Trend geworden.

Dabei steht die ganze Welt zur Debatte. Einen Schwerpunkt spielt die Schweiz, denn sie ist seit je eine Heimat von Seelensuchern wie Jean-Jacques Rousseau, der mit Jasskarten durch die Wälder schweifte, um seine «Träumereien» zu notieren, und sie weist historisch und aktuell eine Dichte von Hot Spots der Psychiatrie und Psychoanalyse auf wie kaum ein anderes Land. Von Genf bis Zürich, von Kreuzlingen bis zum Monte Verità spannt sich ein reiches Netz über die Landkarte. So wird der psycho-geographische Raum der Schweiz zur Drehscheibe der Psychoanalyse und strahlt weit in die Welt hinaus.

Auch die Landschaft der Schweiz und gerade des Tessins mit den tiefen Wäldern, verborgenen Höhlen, stürmischen Seen und eisigen Gletschern ist eine wahre Seelen-Landschaft.

In bereits vereinbarter Zusammenarbeit mit der Tonhalle und dem Landesmuseum Zürich, das C.G. Jung im Herbst 2025 eine Ausstellung widmet, aber auch mit der Eranos-Stiftung und anderen Institutionen soll das Netz der Eventi letterari Monte Verità zudem ausgebaut werden.


Stefan Zweifel
Künstlerischer Leiter